Als ich die Szene im Fangtasia zum ersten Mal gesehen habe, gingen mir vier Dinge durch den Kopf:

1. cooler Laden
2.kennt man Long Shadow vielleicht aus 'From Dusk til Dawn' - er versprüht durch sein zeitlos frisches Aussehen und seine grenzenlosg astfreundliche Art irgendwie den Tittie Twister Charme...
3. der Thron ist definitiv over the top und
4. wer in Gottes Namen hat Eric das tote Tier über den Kopf gelegt....

Wieauch immer, ich weiche vom Thema ab. Fakt ist, wenn ich dorthineinstiefeln würde und auf Informationen aus wäre, die meinem Bruderden Arsch retten könnten - ich hätte mich genauso wie Sookie zuallererst an den Barkeeper gewandt - und nicht an das im vollkommenübertriebenen Thron sitzende Perückenmodel - auch wenn man seinedominierende Präsenz sicherlich nicht von der Hand weisen kann.

So,jetzt aber mal endlich zu der Szene bei der Sookie und Bill zu Ericbeordert werden. Also wirklich, mal Hand aufs Herz, egal wie toll derMann an ihrer Seite aussehen mag und vollkommen schnuppe wieanspringwürdig der Kerl vor einem mit dem Wischmopp auf dem Kopf ausder Perücke schaut. Würd euch nicht ebenfalls dezent der Allerwertesteplatzen, wenn euch eure Begleitung jedesmal wenn ihr reden wollt dasHändchen zerquetscht während die zwei anderen anwesenden Vampire euchmit bloßen Blicken ausziehen (ja, Pam beziehe ich jetzt mal in diementale Entkleidung mit ein)? Sorry, vielleicht liegt es ja imbestimmten Maße an meiner gernell problematischen Art,Authoritätspersonen nicht ernst nehmen zu können - aber es hatte schonwas von einem hungrigen Wolfsrudel was sich verbal und nur zeitweiseunterschwellig um ein Steak (Sookie) stritt....

Nach Ende der gesamten Szenerie dachte ich nur: schickt Eric zum Frisör, nehmt ihm das Marty McFly Schwebeskateboard ab, mit dem er aus dem Fangtasia 'flüchtete' und dann gebt ihm meine Nummer ...

[justify]

Pam POV

Pam stand am Eingang von Fangtasia und strich sich miteiner beiläufigen Bewegung über ihre enge Ledercorsage. Bewusst nutztesie dabei ihre gesteigerte Vampirgeschwindigkeit. Einerseits, einfachweil sie es konnte und andererseits wusste sie, dass es die Touristenirritieren würde. Dieses menschliche Ungeziefer, welches sich Abend fürAbend in der Bar herum trieb, lies sich immer aus dem Konzept bringen,wenn Pam ihren unbeweglich genervten Gesichtsausdruck mit einigenschnellen Bewegungen kombinierte. Und auch in diesem Fall stellte siezufrieden fest, dass einige der Besucher sie verunsichert ansahen.
Mehr als aus dem Konzept bringen durfte sie die „Gäste“ nicht – zumindest nicht, solange die Bar noch geöffnet war.

Pam sah an sich herunter: Schwarz, schwarz, schwarz. Sie verdrehte dieAugen und sah für einen kurzen Moment fast so genervt aus, wie siewirklich war.
So sehr sie ihren Macher Eric auch mochte – ja sogarwie einen Freund und Bruder, manchmal wie einen Vater liebte, so wenigkonnte sie manchmal verstehen, dass sie sich von ihm zu dieser ganzenAktion hatte überreden lassen. Natürlich konnte sie an den Einnahmen,die der Club jeden Abend machte und die sie selbst mit Eric all-abendlich zählte, sehen, dass diese ganze Farce bares Geld wert war,aber man musste es ja nicht gleich übertreiben. Wenige Tage nachÖffnung von Fangtasia hatte sie jedes schwarze Kleidungsstück aus ihremSchrank verbannt, welches sie nicht auf der Arbeit tragen musste.Natürlich liebten die Menschen die schwarze Romantik, die sie sich,unwissend und dumm wie sie waren, über die Jahrhunderte aufgebauthatten, aber manchmal hätte Pam ihnen am liebsten einfach einmal dieLeviten gelesen und sie losgeschickt, um sich etwas ordentliches zumanziehen zu kaufen. Etwas weniger knappes, weniger erbärmliches, miteinem Hauch weniger Lächerlichkeit und vor allem etwas, was nichtschwarz war, keine Neonfarben hatte und unter die Kategorie„geschmackvoll“ fallen könnte...

Auch heute Nacht war der ganzeRaum wieder überfüllt mit laufenden Blutbeuteln, die sich in mehr oderweniger passende Kombinationen aus Lack und Leder gezwängt hatten,alles gehalten in schwarz und rot. Wie pathetisch konnte man bittesein? Wer konnte tausende von Jahren mit nur zwei Farben auskommen undnicht dem glatten Wahnsinn verfallen?
Gerade als ein besondersarmseliges Stück Vieh sich von der Bar aus in ihre Richtung aufmachte –ihr Oberteil bestand lediglich aus 4 Streifen schwarzem Klebeband, diesie sich kreuzförmig über die Brustwarzen geklebt hatte – nahm sie inihrem rechten Augenwinkel eine Veränderung wahr. Ein weißer Flecktauchte zwischen all dem schwarz auf und zog alle Blicke magisch aufsich.
Pam spürte, dass auch Eric von seinem Thron am anderen Endedes Raumes den Neuzugang bemerkt haben musste, denn ihre Band vibriertekurz vor Neugierde – eine sehr seltene Empfindung in den letztenJahren.

Bill Compten betrat den Raum. Schon ein kurzer Blickgenügte Pam um sie wissen zu lassen, dass er völlig auf derwir-passen-uns-an- Schiene war. Seine Kleidung war für moderneAnsprüche etwas altmodisch und bemüht unauffällig. „Mainstreaming“nannte man diese Bemühungen.
Allein der Gedanke daran zwang Pam zumindest innerlich dazu, die Augen erneut zu verdrehen.
Dochnoch bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, spürte sie einenleichten Druck in ihrem Rücken. Er war nur kurz, geradezu flüchtig,aber sie wusste genau, was er bedeutete: Eric wollte, dass sie sichComptons Begleitung ansah. Die zarte Blondine hatte scheinbar keineAhnung, wohin sie fahren würden, sonst hätte sie sich wohl kaumangezogen, als wolle sie auf ein Picknick der hiesigen Kirchengemeinde– wo sonst trug man bitte ein weißes Kleid mit roten Blumen und alsKrönung einen dünnen, weißen Haarreifen?
Nach dem Austausch einigerHöflichkeiten stellte Bill ihr artig seine Begleitung vor. „Pam, dasist Sookie; Sookie, das ist Pam.“ 'Sookie? Wenigstens haben ihre ElternHumor!', dachte Pam und sah auf die Hand herab, die Sookie ihrentgegenstreckte. Da hatte wohl jemand keine Ahnung, wie man sichgegenüber Vampiren benahm. Pam warf Bill einen vorwurfsvollen Blick zuund sah zu, wie die Kleine ihre Hand wieder zurück nahm. Einem Menschendie Hand schütteln... Was sollte sie als nächstes tun? Einen Hundküssen?

„Kann ich mal den Ausweis sehen?“, zumindest war dieAufforderung nach außen hin als Frage formuliert, dachte sich Pam. MehrHöflichkeit konnte man angesichts eines Menschens von ihr nichtverlangen, auch wenn Bills Blick etwas anderes sagte. Schon eineSekunde später bereute Pam, dass sie das Mädchen nochmals angesprochenhatte, denn sie schnatterte schon wieder nervös vor sich hin. Wiekonnte jemand mit einem Vampir unterwegs sein und trotzdem so nervösreagieren, wenn ein anderer sie ansprach?
Pam hatte für einen kurzen Moment das Bild einer Barbie- Puppe in einem Kampfhund- Zwinger vor Augen.
Miteiner ruhigen Bewegung griff sie nach den Papieren. Sookie Stackhouse,Bon Temps, 25 Jahre... Nichts außergewöhnliches... Die Kleine solltemit diesem Namen am besten Groschenhefte oder sowas schreiben. „Ichkann menschliches Alter nicht länger einschätzen. Und wir müssenaufpassen, dass hier keine Minderjährigen bedient werden – in jeglicherWeise. 25, huh? Wie süß.“ Sie sah, wie Bill die Kleine leicht am Armvor sich her schob und entschied, dass sie sie nicht aufhalten würde.Pam fürchtete, dass Sookie ihre Zunge verschlucken würde, wenn sie sienoch einmal ansprach. Nein, für die nächsten panischen Momente würdeschon ihr Macher sorgen. Mit ruhigen Schritten und betont kreisendenHüften ging sie zu Eric hinüber. Sie konnte es kaum erwarten zu sehen,wie er mit Billy Boy und Blondie spielen würde.


Eric POV

Äußerlichunbewegt, aber innerlich fast interessiert wartete Eric darauf, dasssein Geschöpf zu ihm kommen würde. Er hatte an diesem Abend nichtwirklich erwartet, dass irgendetwas passieren würde, was seineAufmerksamkeit wert war. Die gleichen Typen und Gesichter jeden Abendjede Nacht, alle voll der Hoffnung, dass er sich hinab lassen würde,sie auch nur eines Blickes zu würdigen. Natürlich war es zuweilen ganznett, dass man als Vampir in moderner Zeit nicht mehr wirklich jagenmusste, sondern in Etablissements wie diesem einfach nur warten musste,bis die nächste Mahlzeit angekrochen kam – und zwar im wahrsten Sinnedes Wortes. Dieses Vieh hatte weder Selbstachtung noch Stolz, nochsonst irgendwas, was er achten konnte. Denn sonst würden sie wohl kaumvor ihm auf dem Boden herum rutschen. Manche versuchten allen ernstesihm die Schuhe abzulecken.

Das einzig interessante Wesen inder Bar in diesem Moment war das Spielzeug, das Bill Comptonmitgebracht hatte. Völlig außer der Reihe gekleidet, scheinbar etwasnervös... Beinahe entzückend. Nachdem er Pam genug Zeit gelassen hatte,um sich die kleine Blondine anzusehen, rief er sie zu sich. Wiepraktisch war die Verbindung zwischen Macher und Geschöpf in diesenMomenten. Er musste nichts sagen, nicht nach ihr rufen, es reichteeinfach nach ihr zu verlangen und sie wusste, wo sie zu sein hatte.

Erhatte Macher erlebt, die ihre Geschöpfe damit über alle Maßenkontrollierten und sogar quälten, aber das war nie sein Stil gewesen.Er benutzte ihre Verbindung lediglich, wenn es ihm praktisch erschien.Auch wenn er über das letzte Jahrhundert einige Fehler in ihrerErziehung gemacht hatte, so fiel es ihm doch nicht schwer sich daran zuerinnern, warum seine Wahl für ein eigenes Geschöpf ausgerechnet aufdie schnippige Blondine gefallen war. Dass er sie in den letzten 100Jahren zum wohl verwöhntesten Einzelkind der Welt erzogen hatte, warnie ein Problem, selten ein Ärgernis und manchmal sogar etwas sehrerheiterndes...
Doch bevor er sich den Luxus gönnen konnte ein wenigin Erinnerungen zu schwelgen, tauchte die Bedachte auch schon neben ihmauf. Die Tatsache, dass Pam sich auch an diesem Abend wieder an denDresscode der Bar hielt und ganz in schwarzes Leder gehüllt war, ließihn innerlich lächeln. Er wusste genau, dass sie erlesene Stoffe undleichte, dezente Farben bevorzugte – aber ein Vampir in pastellfarbenenKostümen wäre dem Geschäft wohl kaum förderlich gewesen.

„Washat Bill sich dabei wohl gedacht?“, fragte Eric, ohne seine Augen aufPam zu richten. Sein Blick schweifte weiterhin über die Tanzfläche undblieben das ein oder andere Mal auf dem weißen Fleck an Comptons Armhängen. „Ich habe keine Ahnung.“, antwortete Pam und zog dabei kritischeine Augenbraue nach oben. Wieder eine der vielen Gesten und Ausrücke,die sie inzwischen von ihm übernommen hatte. „Sie hat keine Ahnung wassich gehört und was nicht, scheint keinen Schimmer davon zu haben,welche Kleidung erwartet wird und hat wohl auch noch nicht viele vonuns getroffen – sie wollte mir die Hand geben.“ Eric ließ Pam seinAmüsement über ihre Verbindung spüren. „Wie niedlich. Und was will siehier?“ „Ich habe auf dem Weg gesehen, dass sie Longshadow an der Barfragen gestellt hat. Und sie hat Bilder herumgezeigt. IrgendwelcheFrauen.“ „Das ist nicht gut für 's Geschäft. Wir wollen dochschließlich nicht, dass hier der Eindruck entsteht, dass wir hier etwasFalsches tun würden.“ Bei dieser Äußerung konnte Eric ein Zucken seinesrechten Mundwinkels nicht länger unterdrücken.

Er ließ erneutseinen Blick über die Menge schweifen und als er die Augen der kleinenBlondine auf sich spürte, machte er sich nicht die Mühe wegzusehen,sondern sah ihr unverhohlen in die Augen. Einen Moment lang schien sieihren Blick nicht von ihm ablenken zu können, doch dann berührte Billsie scheinbar beiläufig an der Hand und riss sie aus ihrer kurzenStarre. Doch in der Folge schienen sie sich über ihn zu unterhalten,denn nun sah auch Bill immer öfter zu Eric hinüber.
„Wenn ichschon Mittelpunkt ihres Gespräches bin, dann sollte ich Bill und...“„Sookie“, ergänzte Pam, was Eric kurz, humorlos und für jeden außer Pamunhörbar auflachen ließ. „Zumindest haben ihre Eltern Humor...Vielleicht sollten wir mal hören, was dieses interessante Pärchenherführt. Vielleicht können wir ja sogar noch ein wenig Spaß haben. Ichwette sie sieht niedlich aus, wenn sie rot wird, oder wenn sieweint...“

Als Bill das nächste Mal zu ihm hinübersah,bedeutete Eric ihm mit einer nebensächlichen Bewegung, dass er zu ihmkommen sollte. In solchen Momenten war es einfach gut, Sheriff zu sein.Genug Macht, um die Leute tanzen zu lassen, aber nicht genugVerantwortung, um Ärger bekommen zu können. Er betrachtete genausoamüsiert wie Pam, wie Compton und seine Begleitung nicht näherten.Scheinbar versuchte der nun sichtlich nervöse Vampir der jungen Fraunoch letzte Verhaltenshinweise zu geben, bevor sie ihm gegenüber stehenwürden. Nervosität war Schwäche. Und Eric konnte Bill's Nervositätförmlich riechen. Aber wie auch immer...
Er würde ein wenig Spaß mitden beiden haben und dem kleinen Sonnenschein zeigen, mit welchemVampir sie spielen musste, wenn sie wirklich Spaß haben wollte – dennauch wenn er es nicht laut gesagt hätte: Im Vergleich zu denpathetischen Wesen, die ihn umgaben, war sie wie eine Kerze in einerKohlenmiene und es somit wert ein wenig seiner Aufmerksamkeit zubekommen.
Was Compton anging? Wer nach Wochen das erste Mal beiseinem Sheriff Meldung machte und so ein Wesen mit sich brachte – undzwar nicht als Geschenk – der musste ein wenig daran erinnert werden,wessen Domäne dies hier war.

Als das Paar zu ihm auf dasPodest kletterte, musste Eric lächeln. In das abstoßende Aroma vonComptons Nervosität mischte sich ein angenehm süßer Geruch, ein Hauch,kaum wahrnehmbar für jemanden, der jünger war als Eric selbst. Erüberlegte kurz woher er diese besondere Note kannte, doch... Es wollteihm nicht einfallen. Und das würde gleichzeitig Auswirkungen auf diekleine Sookie haben. Denn was er nicht wusste, das fand er interessant.Und das bedeutete gleichzeitig: Sie würden sich auf jeden Fallwiedersehen. Das würde er ihr aber erst später sagen...

CREDITS...

Review by Ceridwen
OneShot by Slappy
FanArt by Anju
Video by Anju