RingCon 2011
Freitag - Keine Promis im sechsten Stock
Wir schreiben 9 Uhr, Freitagmorgen. Das Team trifft sich zum gemeinsamen Frühstück bei MC Donalds. Mit dabei die Mädels von Vampire-Diaries.de und nachdem man sich gackernd vorgestellt hatte, jedem Namen nun endlich ein müdes Gesicht zuordnen konnte und der inzwischen gefühlte hundertste Kaffee für den Weg bestellt ist, geht es endlich auf den Weg zum Maritim Hotel, wo die Pressekonferenz beginnt.
Anju und Jessie machen sich auf den Weg, während der Rest sich die Zeit mit rumschnacken und betasten vertreibt, nur um eine Stunde später zu erfahren, dass Allan Hydes Namenschild entfernt worden war, und somit niemand von unseren True Blood Stars dort anwesend war. Nichts destotrotz planen wir, nun alle wieder vereint den weiteren Teil des Tages. Das Team steht vor einem Rätsel. Wo ist Allan Hyde und warum wurde Nelsan Ellis für diesen Tag gecancelt?
Das Allan Hyde Problem klärt sich zumindest schnell, denn irgendjemand sagt uns, dass er sich dazu entschlossen hat, eine Sightseeing Tour durch das schöne Bonn zu machen. Erleichterung, denn wenigsten steht das Panel mit ihm zu späterer Stunde. Und der Wunden schminken Workshop ist ja auch noch da, um sich die Zeit zu vertreiben, also steht endlich der Zeitplan.
Nachdem man sich darauf geeinigt hat, dass es dann nun doch langsam Zeit wird, mal was zu essen und die Tatsache bekannt wird, dass die Werte Petra das Auto voller schwedischen Kuchen, Keksen, Kaffee, sowie Sandwiches vollgepackt hat, beschließen wir, unser Picknick in die Tiefgarage zu verlegen, aber erst nachdem man eine viertel Stunde Aufzug gefahren ist. Dort bekommt man dann auch gleich die Info, dass sich keinerlei Stars in der sechsten Etage des Hotels befinden und zwar von einem Bodyguard, der seinen Kopf rasch in die Aufzugtür steckt. Soweit so gut, denken wir uns und schaffen es dann auch endlich, unser Mittagessen stilecht auf dem Boden des Parkhauses zu verschlingen.
Nachdem der Workshop erfolgreich hinter sich gebracht wurde und Rena nun mit einem Einschussloch an der Schläfe und Lana mit einem Vampirbiss am Handgelenk versehen ist, machen wir uns auf ins Hotel um uns umzuziehen und frisch zu machen. Vom erneuten Hunger getrieben treibt es die beiden unterzuckerten Vampirfraktionen in ein Lokal, wo sich erst mal erneut die Bäuche vollgeschlagen werden und die ersten Biere ihren Weg über den Tresen finden. Ein guter Start, um sich in zwei Großraumtaxis gemeinsam auf dem Weg zum Panel von Allan zu machen, welcher von seiner Stadtrundfahrt auch allmählich wieder da sein müsste.
Gemeinschaftlich werden sich Plätze nahe dem Mikro gesichert und man wartet gespannt auf sein Erscheinen. Und um es grob zusammen zu fassen: Der Mann ist unglaublich witzig und charismatisch. Mit viel Charme vergehen die Minuten fast im Fluge und nachdem Anju vom Team mehrheitlich gezwungen wird, stellt auch sie ihre Frage und diese wird ebenso freundlich beantwortet, wie auch alle anderen in dieser Stunde. Allans erste Sympathiepunkte an diesem Abend sind gesammelt!
Unendlich müde wird dann trotzallem noch die Fantasy Night besucht, welche von der Musik her allerdings nicht ganz unseren Geschmack trifft und somit verzieht man sich schnell mit seinem Cocktail in Richtung Sofaecke, die sich nahe dem Eingang befindet und zu unserem verwundern noch frei ist. Dieser Umstand stellt sich dann doch als praktisch heraus, denn als Sarah Canning von Vampire Diaries vorbei läuft, hat man Gelegenheit sich dann doch mal kurz zu unterhalten. David Anders sieht man dann in der anschließenden Zigarettenpause, und nachdem er sich eine weiter Zigarette bei Anju geliehen hat ist dieser auch durchaus bereit über diverse Arrangements mit uns zu verhandeln.
Gerade als man beschlossen hat, dann doch noch ein paar Stunden zu schlafen, taucht auch noch Allan auf, was zur Folge hat, das Anju kurzerhand von der hibbeligen Lana hinterher geschleift wird. Entgegen aller Ängste entpuppt sich der Jungstar allerdings als fürchterlich bodenständig - den Eindruck hatte man zwar schon beim Panel gewonnen aber letzten Endes nicht damit gerechnet, dass er abseits der Bühne auch so locker und liebevoll mit seinen Fans umgeht. Aber er erinnert sich an Anjus Gesicht und stellt uns auch prompt die Frage, ob wir nicht die Mädels von True-Blood.org seien. Anjus Entscheidungsfreudigkeit beim Panel sei Dank.
Glücklich über diese Begegnung steigen wir ins Taxi und holen uns die verdienten Stunden Schlaf ab...
Samstag - What about planking, Godric?
Der nächste Tag beginnt zwar stressig, aber ausgeruht. Als erstes folgt die Fotosession mit Sam Trammell. Man entscheidet sich für ein Gruppenfoto, wird ins Studio geschmissen, weil man den ganzen Betrieb aufhält und wird dann so dermaßen von dem Fotografen mit GO! GO! GO! angeschrien, dass sämtliche Nervosität vertrieben wird und man nicht mal mehr den überforderten Sam in seinen Armen registriert. MOVE! Wir wechseln die Position! SWITCH! Wo sollen wir hin? Hektisch wechseln wir die Plätze! KEEP SMILING! Lana versucht, die offensichtlich nach unten gerutschten Mundwinkel wieder nach oben zu ziehen. NEXT! Und schon war es vorbei. Nachdem Rena dann noch fast den Fotohintergrund abreißt, stellen wir uns berauscht für den nächsten Termin mit Allan an, um das Spiel von vorne durchzuspielen.
Doch diesmal wollen auch wir kein Standardfoto haben, weshalb wir kurzerhand beschließen, ihn zu planken, was ein wahres Handchaos verursacht. Wo soll man also seine Hand hinlegen, wenn alle Plätze schon belegt sind? Lösung: Man legt sie einfach auf Lanas Hand während man förmlich spürt wie einem die Gesichtsröte langsam empor steigt. Auch hier zeigt sich ein Mal mehr, dass Stars auch nur Menschen sind, nachdem er uns von seinem mangelnden Koffeinkonsum und seinem Kater an diesem Morgen erzählt, sich aber dennoch von dem höchst überzeugenden Lächeln des Teams hinreißen lässt und das Planking über sich ergehen lässt. Und nachdem die versammelte Mannschaft von fünf Frauen es geschafft hat, das gesamte Fotostudio zu unterhalten macht sich sicher und stetig ein brennender Muskelkater in den Wangen breit, der jeden zwingt, die nächsten Stunden damit zu verbringen, grinsend wie ein Honigkuchenpferd durch die Flure des Maritim Hotels zu laufen.
Kaum eine hektisch inhalierte Zigarette später geht es dann immer noch berauscht durch die Verrenkungen vor der Kamera ab zum Sam Trammell Panel und auch hier ist es unglaublich, dass Sam den Eindruck, den er beim Shooting gemacht hatte, auch auf die Bühne überträgt. Vor allen Dingen mit seiner Sam Merlotte Performance bringt er den Saal zum lachen und auch seine geschickten Antworten auf Fragen zur vierten Staffel, die ja bekanntlich noch nicht in Deutschland anlief sondern nur über I Tunes zu beziehen war, löst er mit unglaublichen Humor und Charisma.
Die anfängliche Nervosität gegenüber den heißgeliebten Fernsehhelden ist langsam wie weggeblasen und man realisiert, dass die Atmosphäre ungezwungener gar nicht hätte sein können - was sich allerdings beim Warten auf das Interview, was geraume Zeit später stattfindet, wieder relativiert.
Anju zappelt nervös mit ihrem Diktiergerät herum und auch die anfängliche Coolness von Lana verzieht sich beim Anblick von Anjus nervös zitterndem Kinn wieder in das Hotelfoyer. Einzig Jessie scheint diese gepachtet zu haben und so muss diese mehrmals das Thema wechseln, um die anderen beiden daran erinnern zu müssen, dass atmen zwischendurch relativ angebracht wäre.
Langsam öffnen sich die Türen zum Interviewraum, Sam Trammell schüttelt allen die Hände und nach ein paar aufmunternden Floskeln scheint die Professionalität beim Team zumindest verbal wieder Gestalt anzunehmen. Nichtsdestotrotz muss Lana sich mehrmals daran erinnern, dass ihr Arm dafür zuständig ist, die Kamera zu halten und nicht etwa dazu, eine verkochte Spaghetti zu demonstrieren, aber auch das Problem legt sich spätestens an dem Punkt, an dem sie ihren anderen Arm zu Hilfe nimmt.
Nach zehn Minuten ist alles schon wieder vorbei, Sam verabschiedet sich freundlich von allen und in dem Moment wo sich die Türen hinter den dreien schließen, wird erst einmal ausgiebig eine erneute Runde gezittert. Stolz wird draußen der Nikotinhaushalt wieder auf Trab gebracht und den verbliebenen Teammitgliedern das Video auf dem Camcordern gezeigt. Und schon zu diesem Zeitpunkt hat man das Gefühl, dass es gar nicht mehr besser werden kann. Doch jeder einzelne sollte sich irren.
Nachdem man sich noch eine Weile fiebrig durch die Merchandisestände gewühlt hat, beschließt man einstimmig, sich in die Pianobar abzusetzen. Dort merkt man, dass Bier und Cocktails nicht nur die Truppe redselig und feierwütig macht, sondern auch die Stargäste. Spätestens nach einem weiteren Raucherplausch mit David Anders, der für viele die Überraschung der Convention war, ist das Eis gebrochen und was folgt ist schlichtweg Party. Teilweise kommt es einem vor wie in einem Film- man feiert, trinkt und macht Scherze mit den Leuten die man zuvor nur im Fernsehen gesehen hat. Hier sei neben vielen anderen, besonders Allan Hyde zu erwähnen, der jeden Spaß mitmacht und sich mit wirklich jedem unterhält, der auf ihn zukommt. Nicht zu vergessen, dass er sich bereit erklärt, Fanartikel für unsere „Make a Wish“ Charity Auktion zu unterzeichnen, die er verspricht, Sonntagabend für uns an der Rezeption zu hinterlegen.
Alles in allem hat man eher das Gefühl, auf einer Feier mit guten Freunden zu sein, als auf einer Convention, so familiär und ausgelassen ist die Stimmung. Und spätestens wenn man Sirtaki mit Jonathan Harding zu seiner rechten und Allan Hyde zu seiner linken tanzt, weiß man, dass jegliche Berührungsangst für die Katz war...
Sonntag - Mission Impossible??
Doch jede Party muss auch mal ein Ende haben. Das die am Vortag definitiv zu spät geendet hat, wird allen bewusst, als man sich nach zwei Stunden Schlaf mit zerknautschtem Gesicht am Frühstückstisch gegenüber sitzt. Die Mundwinkel hängen nicht mehr ganz so hoch, wie noch vor ein paar Stunden aber man beschließt dennoch, möglichst früh zurück zum Hotel zu fahren um auch ja nichts zu verpassen.
Leider hatte wohl der ein oder andere den Zeitplan durcheinander gebracht, denn als man in der Lobby in das Programmheft schaut, wird einem schmerzhaft bewusst, dass das True Blood Dreierpanel mit Nelson, Allan und Sam erst Stunden später stattfindet. Zerknirscht werden die letzten Aspirinvorräte verteilt, sich in die Chill Out Lounge gesetzt und das ein oder andere Nickerchen gemacht, bevor es dann endlich für das Team weitergeht.
Das Dreierpanel stellt sich als merkwürdige, aber durchaus unterhaltsame Mischung aus Nelsan Ellis‘ trockenem Humor, und dem der anderen beiden heraus und man hat noch die letzte Chance, ein paar Fragen loszuwerden, die einem noch auf der Seele brennen.
Nichtsdestotrotz sind sich alle einig, die Härte einer Convention brutal unterschätzt zu haben und jemand macht den Vorschlag, nächstes Jahr doch bitte ein besseres Zeitmanagement an den Tag zu legen. Doch selbst das schafft man noch mit einem Lächeln auf dem Lippen.
Und plötzlich geht alles unglaublich schnell. Eben noch sitzt man gemeinsam im letzten Panel, schwelgt noch in Erinnerungen an die letzten Stunden und Tage und schon sitzt man in der Abschlusszeremonie, schaut sich an, was in dem Schwertkampfworkshop auf die Beine gestellt wurde und bewundert die Preisverleihung der besten Tattoos. An Mark Ferguson scheint der Stress der letzten Tage allerdings spurlos vorrübergegangen zu sein , da er wie gewohnt charmant und witzig durch den Abend führt und langsam machen sich die ersten Wehmutstropfen breit, dass das alles fast schon wieder vorbei ist. Auch Lori Dungey und die anderen machen es einen nicht gerade einfach, denn plötzlich hat man das Gefühl, dass man eigentlich nie wieder nach Hause will und sich am liebsten an die Türen des Maritimhotels festketten möchte.
Doch dann wird der allgemeine Kater nochmals herausgefordert, als Sara Canning, David Anders, Allan Hyde und Sala Baker zusammen eine Performance aufführen, bei der das Publikum mitmachen soll. Eigentlich ganz simpel, es geht lediglich um rhythmisches Klatschen und trotzallem fällt es dem Team zunehmend schwerer, die vorgemachten Bewegungen fehlerfrei nachzumachen, was mit Sicherheit an der durch den Vorabend fehlenden Koordination liegt. Trotzallem sorgt dieses teilweise ziellose Hin und Hergefuchtel noch einmal für einen herzhaften Lachanfall, von dem sich alle nur schwer erholen.
Die Taschen sind gepackt und man versammelt sich etwas traurig vor dem großen Saal, bereit, den Heimweg anzutreten. Doch da war noch was.
Hektisch fuchtelt Anju mit den Armen, brabbelt etwas davon, dass das Paket noch nicht an der Rezeption liegt und das Allan Hyde ganz schnell gefunden werden muss. Ehe man sich versieht steht man aufgeteilt an allen Punkten des Hotels, blickt suchend durch die Gegend und kommt sich vor, wie ein Spion in einem Mission Impossible Streifen.
Nach einer gefühlten Stunde erwischt man jemanden vom Twilight Cast, der verspricht, Allan aus seinem Zimmer zu holen. Erwartungsvoll versammelt sich das True Blood.org Team vor dem Aufzug und Erleichterung macht sich breit, als man endlich in das doch relativ müde wirkende Gesicht von Allan Hyde blickt.
Dass man sich das hätte sparen können, konnte keiner ahnen, denn Allan Hyde beteuert, dass er das Paket bereits abgegeben hat und führt die verwirrten Mädels zur Rezeption. Und tatsächlich- dort liegt es, in einem Regal, übersehen und alleine gelassen. Doch letzten Endes nimmt er alle noch einmal in dem Arm, wünscht jeden einzelnen einen guten Heimweg und man realisiert- das war jedes Rumgehetze dieser Welt wert. Mit den Gute-Heimweg-Wünschen lässt sich letzten Endes jeder Kilometer Fahrt besser bewältigen.
FAZIT:
Eigentlich kann man nur festhalten, dass jeder einzelne nach der Ring Con vollkommen mit dem Convention Virus infiziert wurde.
Niemand hätte wohl gedacht, dass man den Stars so nahe kommen kann, geschweige denn, Sirtaki mit ihnen tanzt. Die ganze Atmosphäre hat wohl so ziemlich jeden mitgerissen, man hat so viel gelacht, dass man Muskelkater bekam und man hatte die Möglichkeit, sich mit jeden einzelnen der Gäste zu unterhalten. Und das schönste daran war, dass man nicht nur davon überzeugt wurde, dass jeder einzelne von ihnen unglaublich bodenständig ist, sondern dass einen auch viele Stargäste überrascht haben, die man sonst gar nicht wirklich kennt.
Noch heute kommt es einem irreal vor, wenn man bedenkt, dass man tatsächlich zusammen geraucht, gefeiert und getrunken hat.
Letzten Endes wurden alle Erwartungen haushoch übertroffen und man kann wohl getrost davon sprechen, dass man noch monatelang Freude an der gemeinsamen Zeit in Bonn hat und schon fieberhaft die Tage bis zum nächsten Oktober zählt.
Bleibt wohl nur noch zu sagen: See you soon at RingCon 2012!