Exklusiv: Courtney Ford spricht über True Blood, Missing William und mehrvon Christina Radish
In der 4. Staffel von HBO‘s Vampirserie
True Blood, spielt Courtney Ford die
Rolle der Portia Bellefleur, Schwester von Andy Bellefleur (Chris Bauer) und Enkelin von Caroline
Bellefleur (Katherine Helmond). In der Serie spielt sie eine selbstbewusste Anwältin
und ist stolz auf ihre Familienherkunft. Als Portia zufällig herausfindet dass
sie die Ur-Ur-Ur-Ur-Urenkelin von Bill Compton (Stephen Moyer) ist, ist es für Sie sehr schockierend. Dennoch
schmälert das nicht Ihr Verlangen nach Bill. Und aufgrund der Tatsache das Bill
sich immer noch zu Sookie Stackhouse (Anna Paquin) hingezogen fühlt, becirct
er Portia damit Sie das Interesse an Ihm verliert.
Während des Telefoninterviews mit Collider, sprach Courtney Ford darüber wie
sie zum Fan der Serie wurde, über ihre mehreren Vorsprechproben bis hin zu
Ihrer jetzigen Rolle als Portia, ob sie Angst davor hatte sich vor der Kamera
nackt zu zeigen, ob es sie beunruhigt
hat das die Fans über Portia verärgert waren, da sie sich bei Bill und Sookie einmischte, oder ob es schwierig war eine geheimnisvolle
selbstbewusste Anwältin zu spielen und wie Freundlich ihre Kollegen am Set
waren. Weiterhin sprach sie darüber wie es war mit Ihrem Mann (Brandon Routh)
zu spielen und mit wem sie in dem neuen Drama Missing William spielt.
Schauen Sie sich an was Sie uns so erzählt hat.
Wie bist du zu True Blood gekommen und wie ist es zu den mehreren Vorsprechen gekommen?Courtney Ford: Zuerst hatte ich in der 2. Staffel für die Rolle der
Gestaltwandlerin Daphne vorgesprochen. Und dann in der 3. Staffel hatte ich für
die Rolle der Debbie Pelt vorgesprochen. Die Resonanz war zwar gut aber Joe
Manganiello ist mit seinen 1,95m einfach zu groß für mich. Das hätte einfach
nicht geklappt. Ich war ein wenig niedergeschmettert, denn ich bin ein großer
Fan der Serie und hatte bis dahin keine einzige Folge verpasst. Und dann habe
ich die Chance bekommen in der 4.Staffel für die Rolle der Portia Bellefleur
vorzusprechen und es hat geklappt. Ich ging hinein, der Cast war da, Alan Ball
war da. Nach dem Vorprechen fuhr ich nach Hause und habe einen Anruf erhalten
das ich die Rolle habe.
Du hattest es zweimal nicht geschafft eine Rolle zu bekommen, warst du nicht entmutigt da noch mal vorzusprechen?Nein das darfst du nicht. Wenn ich mich von irgendwas entmutigen lassen würde, hätte ich schon vor
langer Zeit aufgehört. Apropos entmutigen lassen, nachdem ich einige Jahre nur
kleine Rollen gespielt hatte, kam ich zur Serie Dexter. Ich kannte die Serie
nicht und dachte dass ich sowas nicht mehr machen würde aber die Leute dort
sagten mir dass es eine wiederkehrende Rolle sei und ich darauf eingehen solle.
Also ging ich zu den Produzenten wo auch Clyde Phillips anwesend war und habe
die Rolle bekommen, obwohl ich dachte
dass ich es nicht schaffen würde. Und so konnte ich meine Karriere in neue
Bahnen lenken und habe angefangen neu zu planen.
Wenn du in einer Rollenbeschreibung liest das die Person einverstanden sein muss sich nackt zu zeigen, was denkst du dann? Musst du darüber erst lange Nachdenken, oder machst du es davon abhängig ob es zum zu spielenden Charakter passt?Man kann es von verschiedenen Seiten betrachten. Sowohl bei Dexter als auch bei
True Blood werden Leute umgebracht und man sieht überall Blut. Doch wenn man
dann mal Nackte Tatsachen sieht und denkt „Oh nein wie könnt ihr nur“ läuft
irgendetwas falsch. Wie kann es sein das man mit Mördern einverstanden ist aber
nicht konform mit den natürlichen Formen
des menschlichen Körpers ist? Ich denke
dass es viel damit zu tun hat, dass Amerika im Allgemeinen sehr prüde ist, ich
bin ja selber Amerikanerin und habe das „Oh mein Gott“ Gefühl auch. Ich bin mit
den meisten Sachen nicht einverstanden, aber ich versuche nicht daran zu denken und
tue so als wäre es gar nicht passiert. Ich ruf dann immer meine Oma an und sag
ihr das sie die nächste Folge doch bitte nicht gucken soll. Ich fühle mich
immer so verwundbar in solchen Szenen und hoffe dass mein Gegenüber höflich und
aufmerksam ist und versucht ein paar Witze zu erzählen um mich zum Lachen zu
bringen und ich somit nicht über die Szene nachdenken muss. Aber überwiegend sind solche Szenen sehr
technisch. Ich weiß das sagen immer alle Schauspieler und wenn man es dann
sieht denkt man was es doch für ein schöner leidenschaftlicher Moment gewesen
sein muss. Aber das ist nicht so. Irgendeiner sagt immer tu dies, tu das, dreh
dich nach da, verdecke nicht sein Gesicht etc. Zudem sind da ganz schön viele
Leute die auf einen schauen, sodass
keine wirkliche Romantik oder spontane Bewegungen auftauchen können.
Hat dich die Arbeit bei Vampire Diaries darauf vorbereitet wie treu Fans dem Vampirgenre gegenüber sein können?Ich finde es gerade erst heraus, aber ja, sie sind definitiv eine treue
Fangemeinde. Ich habe keine Ahnung aber es freut mich dass sie so loyal sind.
Ich hatte letztens bei der Premiere von
True Blood im Cinerama Dome in
Hollywood viele Fans getroffen. Die waren so freundlich. Das hat Spaß gemacht.
Wer ist Portia Bellefleur? Was ist sie in deinen Augen für eine Frau?Ich habe ein paar der
True Blood Bücher gelesen. Und zwar Vorübergehend tot, Untot in Dallas und Vampire bevorzugt und
habe festgestellt das Portia in der Serie vom Aussehen her zwar etwas anders
ist aber innerlich die Gleiche ist wie aus den Büchern. Portia liebt ihren
Bruder (Andy Bellefleur) und würde alles für Ihn tun. Sie liebt ihn trotz
seiner Neigungen und seiner großen
Verantwortung, die auf seine Schultern
lastet. Ich denke dass Andy glaubt, dass
er nicht gut genug wäre und viele ihm auch das Gefühl geben, seine Oma Caroline
gehört auch dazu. Aber leider wird Portia von Andy auch in diese Gruppe
gedrängt. Es ist nicht Ihre Schuld dass Caroline immer für Portia schwärmt und
Andy meistens niedermacht. Sie liebt ihn und würde alles für ihn tun. Ihre Eltern
sind weg und sie leben bei ihrer Oma die auch nicht ewig da sein wird. Portia
versucht die Familie zusammenzuhalten und es wäre ihr egal wenn sie dafür Opfer
bringen müsste oder andere verrückte Sachen tun müsste.
Wie war es mit Chris Bauer zusammenzuarbeiten, besonders da er ja in dieser Staffel viele Verrückte Dinge getan hat?Chris Bauer ist super. Ich habe mit Ihm gerne zusammengearbeitet. Es ist eine
große Serie, dementsprechend ist auch der Cast riesig. Er hat mir das Gefühl
gegeben dass ich dort hingehöre. Und es
ist lustig mit anzusehen wenn Chris in die Rolle des Andy schlüpft und loslegt.
Wie hast du dich gefühlt als du erfahren hast, dass Katherine Helmond deine Großmutter spielt?Das war großartig, denn ich habe früher immer gerne „Wer ist hier der Boss?“
geguckt. Ich habe keine einzige Folge verpasst. „Mein Gott, Tante Mona wird
meine Großmutter spielen“. Sie ist schon so lange im Geschäft und hatte viele
Geschichten vom Set zu erzählen. Sie war ein wirklicher Schatz.
Was denkst du hat Portia dazu veranlasst sich mit Bill einzulassen?Portia respektiert Bill’s Fähigkeiten, seine Intelligenz und umgekehrt. Beide
liegen also auf der gleichen Wellenlänge und respektieren sich gegenseitig. Und
dass ist ein großer Unterschied zu den Büchern, denn in den Büchern haben Bill und die Bellefleurs
ein angespanntes Verhältnis. Andy und Portia lehnen in den Büchern alles
Übernatürliche grundsätzlich ab. In der
Serie sind sie mehr offen gegenüber Übernatürlichem. Und da fast jeder in der
Stadt irgendeine Fähigkeit hat ist das auch gut so.
Wie überrascht warst du als du herausgefunden hast, dass Bill mit dir verwandt ist?Gut, ich wusste dass Sie sich in den Büchern verabredet hatten, aber das hatte
Portia nur gemacht um an Information zu kommen wie sie den Namen von Andy
wieder reinwaschen könnte. Und Bill
versuchte Sookie eifersüchtig zu machen. Ich war überrascht als das Verhältnis
in der Show vorangetrieben wurde und ich war noch mehr überrascht darüber dass
Portia auch nach der Enthüllung noch etwas von Bill wollte. Ich habe mich in
Sie hineinversetzt und bin zu dem Entschluss gekommen dass 1) Bill ein Vampir
ist und tot. Wenn man also schon auf Nekrophilie steht, will ich gar nicht
wissen auf was man noch so alles steht. 2) Eigentlich müsste das vielen Vampire
passieren, denn je länger sie hier Leben desto höher ist die
Wahrscheinlichkeit, einmal auf einen Verwandten zu stoßen. Und 3) Hey, wir sind
hier in Bon Temps, sieh dich um. Hier gibt’s nicht wirklich passende Typen für
Frauen wie Portia.
Warst du besorgt darüber wie Fans von Bill und Sookie reagieren würden, als du die Rolle annahmst?Um ehrlich zu sein, ja. Als Fan der Show wollte ich nicht zwischen den beiden
stehen. An meinem ersten Drehtag musste ich mich wirklich konzentrieren da Fans
mir sagten, ich solle doch nicht so
gemein zu Sookie sein. Das war hart. Ich mag Anna Paquin, das war alles sehr
merkwürdig. Außerdem wusste ich nicht das Sookie und Eric noch Spaß haben
werden, das hatte die Sache dann wieder etwas entschärft. Ich denke nicht, dass
sie deswegen weinend über ihren Cornflakes saß.
Wie war die Arbeit mit Stephen Moyer?Stephen und Anna waren beide so liebenswürdig und freundlich und nahmen die
Nervosität von mir. Mit Anna hatte ich
zuerst zusammengearbeitet. Die Szene in der 1. Folge mit Sookie und Portia im
Merlotte’s war mein erster Drehtag. Also
es hätte wirklich eine einschüchternde und an den Nerven zehrende Erfahrung
werden können, doch Anna hat meine Sorgen und Ängste von mir genommen. Die
nächste Szene hatte ich dann mit Stephen bei der „Zeremonie der älteren Bürger“
– Veranstaltung in der ersten Episode. Es war 4 Uhr in der Früh, wir haben
gefroren, doch er war sehr charmant, lustig und nett zu mir. Als ich die erste
Folge abgedreht hatte fühlte ich mich aufgrund von Stephen und Anna als Teil der
True Blood Familie.
Was war die größte Herausforderung für dich bei True Blood?Nicht mit anderen darüber zu sprechen. Bei Portia passt mit Ihrer Frisur, ihren
langen Nägel, ihrer Strumpfhose und ihrer maßgeschneiderten Outfits immer er
alles gut zusammen. Und sie spricht immer sehr schnell. Sie verliert ihre Ziele
niemals aus den Augen. Das kann manchmal eine Herausforderung sein es so zu
spielen, da wir uns doch sehr unterscheiden.
Gibt es jemanden mit dem du gerne mehr Szenen gedreht hättest?Yeah, Lafayette – Nelson Ellis. Ich war ein großer Fan der Show und Lafayette
war einer meiner Favoriten. Letztes Jahr war ich bei den Emmys mit dem Cast von
der Serie Dexter und der
True Blood Cast war auch da. Auf dem roten Teppich
ging ich zu Nelson und sagte „Ich bin so ein großer Fan von dir, du machst
wirklich einen tollen Job mit deinem Charakter“. Und dann bemerkte ich erst,
was ich da schwafel und es platzte aus mir heraus:
„Ich bin mit dem Dexter Cast hier, ich bin kein Spinner“ Und das
klang noch mehr so als würde ich ein Spinner sein, aber er war so freundlich.
Er sagte „Oh mein Gott, dieses Mädchen
ist verrückt“. Bei der Besprechung der ersten Episode saß ich dann gegenüber
von ihm, das war ein bisschen peinlich. Wie klein die Welt doch ist.
Was kannst du uns über den Film Missing William und über deine Rolle dort sagen?Das war eine wunderbare Erfahrung. Es ist gerade in der Post-Produktion. Ich
kann es nicht abwarten den Film zu sehen. Es ist ein unglaublich emotionaler
Film, also Taschentücher bereithalten. Ich spiele Abby. Abby
ist eine Künstlerin und sie wächst mit James auf, der von meinem Mann (Brandon Routh) gespielt
wird. Plötzlich muss James aufgrund seiner Familie plötzlich gehen. Nach Jahren kommt James wieder und Abby ist mit William
verheiratet, der von Reid Scott gespielt
wird und übrigens auch Laura Linney’s Doktor in Big C spielt. Er ist einfach
unglaublich. Nach einem schrecklichen Unfall hilft Brandon’s Charakter mir
damit fertig zu werden. Und Spencer Grammer spielt auch mit. Sie spielt die
Freundin von Brandon und es war auch schön mit ihr zu arbeiten.
Was magst du daran, mit deinem Mann zusammen zu arbeiten? Warum glaubst du funktioniert das so gut?Wir habe schon darüber gesprochen, wissen es aber auch nicht. Vielleicht ist es
so, weil wir nicht mit einander konkurrieren und uns nicht gegenseitig
verurteilen. Es macht einfach Spaß. Besonders wenn du eine emotionale Szene mit
jemandem spielst, dem du vertraust. Je
mehr du einem vertraust und mit einem klar kommst, desto glaubwürdiger wird die Szene. Brandon
hat bei Missing William gute Arbeit geleistet. Die Emotionen sind so stark, ich
freue mich für die Zuschauer die das sehen dürfen. Einige Male stand ich hinter
der Kamera und war so bewegt von seinen gespielten Emotionen, dass ich mich
anstrengen musste keinen Laut von mir zu geben, denn ich wollte ja nicht die
Szene versauen. Ach ich weiß nicht, wir sind sehr dankbar wenn wir mal ein
Projekt zusammen machen können, denn als Schauspieler reist man ja viel umher.
Die Zeiten wo wir zusammen zur Arbeit fahren können sind wirklich ein schön.
Hast du schon eine Idee was du als nächstes machen möchtest?Ich finde es lustig, dass die Rollen die ich im Indiebereich angeboten bekomme,
alle ähnlich sind. Und die Rollen die
man mir in der TV Welt anbietet, ebenfalls. Aber dennoch sind die Indie Rollen
und die TV Rollen absolut unterschiedlich. Im Indiebereich sind die Rollen mehr
gefühlvoll, eigenartig, lustig und mehr real. Die TV Rollen sind mehr
aggressiv, erotisch und heimtückisch. Ich würde es gut finden wenn ich ein paar
TV Rollen spielen könnte, die sich mehr
mit denen im Indiebereich ähneln. Ich würde es gut finden mal einen Charakter
zu spielen, der nicht so suspekt ist in seinem Verhalten. Vielleicht jemanden, mit dem man einfach relaxen und ihn mögen
kann.
Quelle: http://collider.com/courtney-ford-true-blood-interview/108943/