Veevee Zuschauer
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| Thema: Fernsehzuschauer verschlingen True Blood Sa 11 Jun 2011, 17:06 | |
| Fernsehzuschauer verschlingen True Blood
Als Russell Edington, gespielt von Dennis O'Hare, einem nichtsahnenden Nachrichtensprecher vor laufender Kamera das Rückgrat herausriss, wurde er zum Aushängeschild eben der Art von Drama, nach der wir uns dieser Tage scheinbar alle verzehren. In einem Artikel der Baltimore Sun erfahren wir, warum wir diese Art von Genre-Serien so sehr lieben. Serien und Programme, die von einem bestimmten Genre inspirert sind, sind wie ein Grundnahrungsmittel, das es schon gibt, seit das Medium noch in den Kinderschuhen steckte. Aber mit "True Blood" und "The Walking Dead" nehmen sich oscarreife Filmemacher fröhlich dem besten dessen an, was Fantasy und Horror für das Erzählen mitreißender Geschichten zu bieten hat. Und dabei nehmen sie scharenweise Mainstream-Zuschauer und sogar viele Kritiker mit. Alan Ball von "True Blood", der seine Sendung auf den Bestseller Romanen von Charlaine Harris über die telepahische Kellnerin Sookie Stackhouse (Anna Paquin) aufgebaut hat, glaubt, dass ABCs verwirrendes Drama "Lost" eines der ersten war, das es geschafft hat, die allgemeine Vorstellung von Form und Konturen einer Genre-Serie zu verändern."Lost" stieß auf große Akzeptanz - und 10 Emmy Awards - auf eine Weise, die "Buffy" und "Kampfstern Galactica" abgegangen war. Serien mit vielen Ahängern, die es aber nie weit über den Kult-Fan-Status hinaus geschafft haben. Die Schauspieler und Autoren, die an True Blood und The Walking Dead beteiligt sind, schreiben diese neue Akzeptanz mehreren Ursachen zu. Unter anderem seien wir müde von dieser Schwemme von Krankenhaus-Dramen und Gerichtsserien. Außerdem weisen sie drauf hin, wie instabil die Welt im Moment ist, und wie schnell diese Unsicherheit um sich greift - die Apokalypse ist der Zeitgeist, ungeachtet der fehlgeleiteten Vorhersagen der Verzückung - und genau das treibt das Verlangen nach eskapistischen Geschichten an, die den Zuschauern helfen, ihre Ängste zu kanalisieren. "Viele Menschen sind ziemlich überwältigt und sind verzweifelt, weil sie ihre Arbeit verloren haben, und wegen der Wirtschaft und dem Wertverlust ihrer Häuser", sagt Sarah Wayne Callies von The Walking Dead. "Ich glaube im Angesicht einer solchen Sache, die sich wie eine persönliche Apokalypse anfühlen kann, haben viele Menschen eine Einsicht und strengen sich sehr an, um so gute Menschen zu sein wie sie nur können, auch wenn die Welt um sie herum zusammen bricht. Die Geschichte einer Gruppe von Menschen in einer analogen Situation ist interessant und zur selben Zeit ist sie durch das Element der Phantasie und des Genres weit genug vom eigenen Alltag entfernt, dass man sie ansehen kann, ohne dass sie einem zu sehr und unmittelbar ans Herz geht", fügte sie hinzu. True Blod Star Stephen Moyer sagt, dass es sehr viele tiefschürfende Metaphern verborgen sind unter der Hochglanz-Schicht seiner Sendung, obwohl die meisten Menschen die Serie aus anderen Gründen ansehen. "Sex, Drogen, Blut, Witz, Spannung", sagt Moyer und zählt damit die Eigenschaften auf, die die Zuschauer fesseln. "Eines meiner Lieblingszitate ist das, das Fernsehen wie Kaugummi für die Augen sei - unseres ist dann eben Kaugummi mit Acid drin.""Es gibt eine ganze Menge heiße Menschen, von denen man sich anziehen lassen und mit denen man fantasieren kann", sagt Ball weiter. "Es gibt eine komische Ebene mit bissigen Sozialkommentaren, sie ist romantisch, sexy, gewalttätig. Es ist ein großer Selbstbedienungsladen an Unterhaltungs-Leckereien."Deborah Ann woll, die ein braves christliches Mädchen spielt, das in den hin- und hergerissenen heranwachsenden Vamp Jessica verwandelt wird, und jetzt im fiktiven Bon Temps, Louisiana lebt, will aber auch den Sexappeal der "animalischen" Kreaturen in der rassigen Sendung nicht vernachlässigen. Sie betont aber auch, dass manche Menschen, einschließlich sie selbst, es einfach mögen, Angst zu haben. "Nichts geht so unter die Haut, wie wenn dir etwas richtig Angst einjagt", sagt Woll. "Es gibt Dinge, die bringen dich zum Weinen, zum Lachen, aber wenn dir etwas wirklich Angst macht, berührt es dich im Inneren auf eine ganz andere Weise, so wie das kaum etwas anderes kann. Was manchmal richtig cool an so einer Genre-Serie ist, zumindest für mich, ist dass wir dich ägnstigen können und damit zu dir vordringen, und dann kann man auf Themen eingehen, die interessant sind und zum Denken anregen", fügt sie hinzu. "Man kann dieses Genre in einer sehr starken Art und Weise benutzen, um in die Köpfe der Menschen zu kommen und zu versuchen, sie offener zu machen." Quelle: http://www.trueblood-online.com/news/genre-tv-viewers-eat-up-true-blood/ |
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