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Diese Kolumne ist eine Parodie auf die Fantasy - Serie 'True Blood' und als
solche für Eure Erheiterung bestimmt.*On the Couch*, und die
verschiedenen Autoren, die es schreiben, haben keine Beziehung oder
Zugehörigkeit zu HBO, 'True Blood' oder irgendeinem der Schauspieler
oder der Crew der genannten Serie und auch keine Beziehung zu den Sookie
Stackhouse Romanen von Charlaine Harris.


Viel Spass



Man
sollte annehmen, dass mich nach 25 Jahren, die ich nun schon als
Psychologe tätig bin, nichts mehr überraschen kann. Naja, man würde das
annehmen, aber dem ist nicht so. Wisst ihr, die Leute, die fast eine
Stunde Fahrzeit auf der Interstate 49 in Kauf nehmen um aus dem
klitzekleinen Städchen mit dem Namen Bon Temps zu mir kommen, haben es
noch nie verpasst, mich zu überraschen, wenn sie auf meiner Couch
liegen. Die müssen dort irgendwas im Wasser haben, denn jedes Mal, wenn
jemand von ihnen zu mir kommt, sind sie entweder eigenartig angezogen
oder kommen einfach mit den komischsten Geschichten. Sogar wenn ich die
lichten Momente in meinen heutigen Aufzeichnungen betrachte, bleibe ich
bei den Gedanken hängen, wie sehr sich diese Leute doch von meinen
anderen Patienten unterscheiden.




01. Oktober 2010
Dr. Ricky Lee Botomy
Patient: Lafayette Reynolds
Uhrzeit: 14.00 Uhr



Notiz des Arztes:
Der
Patient zeigt nach außen hin eine Fassade der Sorglosigkeit, auch wenn
diese eine fast ständig spührbare Unruhe zu verschleiern scheint. Ich
bin mir nicht sicher, ob dies sein normaler Zustand ist, da er sich so
schon bei seinem ersten Besuch benommen hat. Der Patient scheint noch
immer mit seiner sexuellen Identität zu hadern. Er trägt starkes Make -
Up und verhält sich selbst sehr übertrieben. Seine Kleiderwahl scheint
sehr ungewöhnlich; ein goldenes Lamme ist wie ein Schal um seine
dreiviertel langen Shorts gewickelt, dazu trägt er Kampfstiefel. Er
scheint sehrt stolz auf seine ausgeprägten Muskulatur zu sein und ein
Mal trägt er ein Shirt im Tank - Stil, das seine Brustmuskeln und die
seines Oberkörpers betonen. Es kann sehr einschüchternd sein, das
letztere zu sagen.



Lafayette:
Hey, Doc.

Doktor:
Hey Lafayette! Komm und setz Dich. Mach es Dir bequem. Wie war die Fahrt hierher heute?



Lafayette:
Alles okay. Der gleiche Dreck und Moskitos. Jetzt weiß ich, warum wir Schwarzen keine Cabrios besitzen sollten.

Doktor:
Hast Du nochmals darüber nachgedacht, worüber wir letzte Woche gesprochen haben?



Lafayette:
Ja, Doc, habe ich. Sie könnten Recht haben, aber ich bin mir noch nicht sicher mit all dem.

Doktor:
Also gut, wir sprechen später darüber.



Lafayette:
Cool.

Doktor:
Also, wie war Deine Woche?



Lafayette:
Verrückt,
Doc. Ich habe versucht, auf meine Cousine Tara aufzupassen, weil sie
nicht ganz richtig im Kopf ist. Ich verstehe, dass sie sich über ihren
Typen aufregt und so, aber verdammt nochmal, irgendwann ist es genug.
Sie ist nicht die ersate Frau, die einen Mann verloren hat und
wenigstens ist er umgebracht worden. Jede Frau wäre glücklich, wenn sie
sagen könnte, ihr Mann wäre umgebracht worden, anstatt dass er sie hat
sitzen lassen.

Doktor:
Oh okay. Und wie fühlst Du Dich dabei?



Lafayette:
Wie
ich mich fühle - ich will sie schlagen! Sie ist die einzige Familie die
ich habe und ich liebe ihren dummen Hintern unendlich, aber an manchen
Tagen ist es einfach zuviel. Sie ist meine beste Freundin, wenn ich sie
verlieren würde...

Doktor:
Wie würdest Du Dich dann fühlen, Lafayette?



Lafayette:
Also
ich würde sie eigenhändig erwürgen! Heute morgen konnte ich sie nicht
finden und ich verlor meinen Antrieb herausfinden zu wollen, wo sie sein
könnte. Das letzte Mal, als ich sie bei ihrer Mutter ließ, ging sie ins
Badezimmer und wollte dem ganzen ein Ende setzen und schluckte etliche
Tabletten. Das werde ich nicht zulassen. Also habe ich der dummen Pute
eine SMS geschickt und sie gefragt, wo sie ist und sie schrieb zurück,
das es ihr gut gehe. Naja, ich glaube dass es ihr gut geht, auch wenn
ich bisher noch nicht nach ihr geschaut habe...

Doktor:
Hast Du Angst, dass irgendwas passiert sein könnte?



Lafayette:
Was
könnte das denn sein? Wir haben doch schon alles Elend durchlebt, was
Gott für uns bereit hielt! Ich mache mir keine Sorgen mehr. Ein Mensch
kann nur soviel ertragen, wie er eben an einem Tag verkraften kann. Sie
sagte, sie sei in Ordnung, ich werde ihr glauben. Ich meine, eine Diva
muss auch arbeiten.

Doktor:
Wie läuft es bei der Arbeit?



Lafayette:
Alles
gut. Wie kann man ein Steak so ausschmücken, dass ignorante Leute es
einfach wie einen Cheesburger mit Ketchup und dem ganzen Zeug essen
können.

Doktor:
Du bist also unglücklich über Deinen Job?



Lafayette:
Ich
soll unglücklich mit einem Job sein? Nein, ich bin unglücklich über all
meine Jobs. Mit einem S, Schätzelein. Scheiße, wenn ich nur einen
hätte, dann würde ich einen Joint auf Wolke 7 rauchen und meine Versen
wie Fred Astaire zusammenschlagen. Ein Job, das ist echt lustig.

Doktor:
Hast Du ein Problem damit, Geld einzuteilen?



Lafayette:
Nein,
ich habe ein Problem damit, Geld zu behalten. Ich bin ein Unternehmer
und es ist nicht grade so, als würde mir die Arbeit als Koch im Wald von
Bon Temps irgendwelche Türen öffnen. Glauben Sie mir, wenn es auch nur
das kleinste Fenster gäbe, zu dem mich diese Jobs hinleiten würden,
hätte ich es schon längst aufgerissen, wäre durchgestiegen und niemals
zurück gekommen.

Doktor:
Es scheint, als wenn Du oft Witze machst. Ich frage mich, ob das ein Schutzmechanismus ist?



Lafayette:
Ja,
es schützt mich davor, nach DC zu gehen und hinterrücks auf Leute zu
ballern! Aber das ist eine andere Geschichte, denke ich.

Doktor:
Okay
Lafayette, es tut mir leid, aber dass das alles ist, wozu wir heute
kommen. Nächste Woche sprechen wir dann ein bisschen mehr über Dich und
was Du tun kannst, um die Konflikte in Deinem Leben in den Griff zu
bekommen. Ich will alles über Lafayette wissen und darüber, wie er
tickt.



Lafayette:
Oohh. Dann schnallen Sie sich mal an, Doc. Ich werde Ihre Welt ganz schön ins wanken bringen!

Doktor:
Auf Wiedersehen, Lafayette



Lafayette:
Bis dann, Doc.

Lieben Dank fürs übersetzen, Jackie