Von allen lausigen Elternfiguren, die sich in Bon Temps herumtreiben, ist die einzige, bei der das Halten einer Lobesrede noch mehr Spaß machen würde als die für Joe Lee Mickens, Lettie Mae, die schon lange überfällig ist, um auf dem himmlichen Sofa Platz zu nehmen... Persönlich hatte ich ja gehofft, dass das Ende von Joe Lee ein wenig passender hätte sein können, z. Bsp. dass sich Tommy in ein wildes Tier verwandelt und Joe Lee auseinander reißt, bevor er ihn isst, während dieser immer noch am Leben ist und dabei zusehen muss. Aber ich kann natürlich verstehen, dass das ein bisschen grausam und auch problematisch gewesen wäre und außerdem schweife ich gerade vom Thema ab. Es geht ja schließlich darum, dass Joe Lee und Melinda nicht mehr länger unter uns weilen. Nie wieder werden wir Melinda wimmern hören "Tu ihm nicht weh!", während sie emotional damit jemanden antreibt, genau das zu tun, anstelle ihre gesamte körperliche Kraft zu verwenden, um das zu verhindern. Außerdem werden wir auch nie wieder Joe Lee's schlaff sitzende und ekelhaft gelb gefärbte Unterhose zu Gesicht bekommen. Wer hat Lust, mit mir in den "Hallelujah! Hallelujah!" - Gesang einzustimmen?

Ignorant und verzweifelt, hätten Joe Lee und Melinda interessante Charaktere sein können, aber schon von Anfang an brachte man mit ihnen nichts anderes als Grausamkeit und Ärger in Verbindung. (Sam wäre besser dran gewesen, diese schlafenden Hunde nicht geweckt zu haben - man beachte den Wortwitz!) Joe Lee war dumm genug zu glauben, dass er seinen gestaltwandelnden Sohn überwältigen und unter Kontrolle bringen könnte. Aber Tommy erwürgte ihn auf grausame Weise mit seiner eigenen Kette, bevor er Joe Lee zu Tode trat. Melinda, die der Inbegriff des klassischen, missbrauchten Opfers war, versuchte ihren erbärmlichen Ehemann zu retten und dabei tötete Tommy auch sie aus Versehen. Hierin liegt ein klein wenig Moral, nämlich dass man daran, wie jemand seine Tiere behandelt, auch erkennen kann, wie derjenige seine Kinder behandelt. Und der arme Tommy ist zu Recht zutiefst unglücklich über den Tod seiner Mutter, was wiederum zeigt, wieviel Macht Mütter haben können, auch die missbrauchten.

Ihre sich auflösenden Körper sorgten für ein wenig brüderliche Bindung (denn was ist eine bessere Probe für Familien-Vertrauen, als Geschichten à la "Ich habe auch zwei Menschen getötet" miteinander auszutauschen und sich der ermordeten Eltern mit Hilfe von Marshmallow liebenden Alligatoren zu entledigen?). Und wenn man Luna glauben schenken darf, ist Tommy ein potentieller Skin-Walker (ein Wandler, der die Fähigkeit hat, sich in andere Menschen zu verwandeln). Es ist durchaus möglich, dass Joe Lee und Melinda in ihrem Tod viel faszinierender sein werden, als sie es waren als sie es zu ihren armseeligen Lebzeiten waren. Wie beim perversen Onkel B, dessen Körper den gleichen Alligatoren im gleichen Tümpel zum Fraß vorgeworfen wurde, wäre der Wunsch für ein glückliches Nachleben viel zu gut für diese zwei miserablen Auswüchse der Menschheit.

Ich denke nicht, daß sie Jemand vermissen wird...

Definitiv nicht .... vor allem aber werde ich seine usselig ekelige Schmier-Doppel-Feinripp sicherlich NICHT vermissen

Da kann ich mich nur anschließen... Ich fand die beiden einfach nur extrem nervig.