Wenn ich ehrlich bin, habe ich nicht wirklich auch nur den klitzekleinsten Ansatz für diese Review. Auch wenn ich die meisten meiner Texte damit einleite – und es auch eigentlich immer genau so meine – ist es bei der Szene ein besonderer Härtefall. Daher hab ich beschlossen, einen kleinen Seelenstrip zu machen (ist doch auch mal was schönes) und meine kontroversen Gedankengänge in dieser Szene zu beschreiben.

Das nachfolgende Zwiegespräch findet zwischen einem 33 jährigen erwachsen denkenden bodenständigem Realistin mit Serienleidenschaft (in Folge kurz ‚33‘ genannt) und mir auf dem Stand einer 17 Jährigen (in Folge ‚17‘ genannt – und nur um politisch korrekt zu sein – damit meine ich MEIN ICH mit 17, womit ich NICHT sagen möchte, dass 17 Jährige prinzipiell genau SO sind!) stehen gebliebenen Eric-Vernarrten statt:

Sookie öffnet die Tür

• 33: Oh schau an, hat er wohl doch noch was loszuwerden…
  

• 17: Ah, verdammte Axt – diese Lederjacke und dieses T-Shirt… oh mein Gott …. Warum find ich plötzlich dämliche Bahnschienen auf nem weißen T-Shirt toll???? Demnächst schau ich noch freiwillig Nachts auf den Öffentlich rechtlichen ‚Die schönsten Bahnstrecken Deutschlands‘ *kurzfristige Erkenntnis, das man vollkommen gequirlten Mist anschmachtet – Erkenntnis beiseite schieben und weiter schmachten*
  

Eric unterhält sich mit Sookie auf der Bank und erzählt von seiner Zeit bei der SS und den Werwölfen…

• 33: Mei, wusst ichs doch, dass er mehr weiß, als er vorgibt…. Und klingt schon ein bißchen komisch, wenn die Deutsch quatschen.
  

• 17: Heilige Scheiße, will auch da sitzen… wie der wohl riecht? Und ob mein Arm dann wohl warm werden würde? (kennt ihr das Gefühl, wenn man sich nicht mal berührt aber irgendwie die Körpertemperatur an der Körperstelle wo man sich fast berührt steigt?)
  

„… So I can protect you … or have passionate, primal sex with you … „

• 33. Oha (innerliches Grinsen) …
  

• 17:_________________________________ (Kopfkino)
  

Eric macht sich über das Hochzeitsschwurgelaber lustig…

• 33: Lach – war klar, dass er jetzt noch drauf rumreiten und alles ins Lächerliche ziehen muss. Nicht das ich das in Bezug auf Bill anders sehen würde…
  

• 17: ________________________________ (Kopfkino)
  

Eric wittert Gefahr und ‚bittet‘ Sookie äußerst ‚nachdrücklich‘, sie in ihr Haus einzuladen:

• 33: Oh Gott, was kommt jetzt? Irgendwas ist da jetzt aber nicht ganz koscher *gespannt ist*
  

• 17: Verdammte Axt – lässt die Frau sich grad ernsthaft 2 MAL bitten??????????????????? Während sich dieser Wikinger an sie drückt?????????? Sie zögert?????????
  

Das ist dann ungefähr die Stelle, an der ich feststellen muss, dass sämtliche Blondinenwitze dieser Welt totaler Schwachsinn sind – selbst Naturbrünette sind zu unnachvollziehbaren Handlungen fähig … (*streicht sich ihr schwarz gefärbtes Naturblondes Haar aus dem Gesicht und schleicht sich in ihr persönliches Lala-Land ;-) *)




Erics PoV

Es war kaum zu glauben, dass mich ein schlechtes Gewissen plagte, weil ich Sookie Stackhouse belogen hatte. Selbstverständlich wusste ich, über dieses Symbol Bescheid und auch über diese spezielle Werwolf Bande. Warum ich nicht sofort mit der Wahrheit herausgerückt war? Mein Beschützerinstinkt hatte Alarm geschlagen. Zwar schlug dieser immer noch alarmierend, aber ich schuldete ihr die Wahrheit. Nun saß ich mit ihr auf ihrer Veranda und erzählte ihr, so ausführlich ich konnte, über diese Werwölfe, die mit Vampirblut gestärkt waren. Sie musste wissen, dass sie in höchster Gefahr schwebte und ich nur diesen kleinen Teil zu ihrer Sicherheit beitragen konnte.
„Warum hast du mir das nicht gestern gesagt?“ Fragte Sookie, als ich mit meinem kleinen Monolog am Ende war. Gute Frage Miss Stackhouse, doch dies traf die Sache nicht ganz auf den Punkt.
„Die Frage ist: Warum riskiere ich alles, indem ich es dir jetzt erzähle. Meine Loyalität gilt nicht gegenüber Bill. Es wäre für mich in vielfacher Hinsicht vorteilhaft, wenn er niemals gefunden würde…“ und ich von seinem Ableben erfahren würde, setzte ich noch gedanklich dazu. „…aber…“ Es wäre unheimlich erleichternd, wenn dieser Trottel endlich aus dem Weg geschafft werden würde und ich freie Bahn bei Sookie hätte. Warum ich seine Beseitigung nicht in die eigene Hand nahm? Zweifelsohne wäre es ein wahrer Genuss selbst für sein Ableben zu sorgen, doch der Aufwand war zu groß die Aktion so zu inszenieren, dass es nicht auf mich zurückfallen würde. Um ehrlich zu sein, dachte ich jedoch vorrangig über Sookies Bestürzung, wenn es soweit käme. Ertragen konnte ich ihre Traurigkeit mit Sicherheit nicht. Taktisches Auseinanderbringen war mein Plan, ohne einen dramatischen Schnitt in ihr Gefühlsleben zu begehen. Meine Gedanken schweiften ab.
„Was?“ Fragte Sookie nach und wartete darauf, dass ich weiter sprach. Was wollte ich ihr noch gleich mitteilen? Ich sah weg. Ach ja, meine Sorge um sie, ohne viel Gefühlsduselei.
„Jetzt sind sie hinter dir her und ich stehe…“ Ich zögerte, um es dramatisch klingen zu lassen. „…in deiner Schuld.“
„Du sagtest, du würdest alles riskieren indem du es mir erzählst. Wie ist das gemeint?“ Sie überging meine Aussage. Warum zur Hölle?
„Das Ziel heute war: dich aus der Gefahr heraus zu halten, dich nicht reinzubringen.“ Meinte ich, stand abrupt auf und ging in Richtung Treppe.
„Eric, du kannst nicht einfach so etwas sagen und dann gehen.“ Sie war aufgesprungen und zu mir gekommen. Jetzt wollte sie also, dass ich blieb!? Das gefiel mir.
„Ich werde nicht gehen.“ Ich drehte mich zu ihr. „Du wirst mich herein bitten, damit ich dich beschützen…“ Sookie blickte mich aus großen Augen an, während ich ihr immer näher kam. „…oder mit dir leidenschaftlichen, wilden Sex haben kann.“ Ein aufflackern in ihren Augen. „Wie wär’s mit beidem?“
„Du wirst mich nie mit solch schmutzigem Gerede erregen.“ Ich spürte ihre Erregung, auch wenn sie es nie zugeben würde.
„Das habe ich bereits. Also…wirst du mich herein bitten?“
„Ich gehöre immer noch Bill.“ Ich blickte auf ihre Hand, da ihre Finger mit ihrem Haar spielten. Ein Ring blitzte auf. Der Trottel hatte um ihre Hand angehalten.
„Es sieht so aus.“ Entgegnete ich, wand mich von mir ab und stellte mir vor, wie diese Szenerie anders hätte verlaufen können.

Kein Ring war an Sookies Finger zu sehen.
„Nicht mehr lange…“ Ich legte meine Hand auf ihre Wange und strich mit meinem Daumen über ihre vollen Lippen. „…das wissen wir beide.“
„Eric…“ Flüsterte sie.
„Shhhh…“ Ich beugte mich zu ihr hinab und berührte mit meinen Lippen die ihren. Sie waren samtweich und schmeckten so unglaublich süß. Sookie wehrte sich nicht, sondern legte ihre Arme um meinen Nacken und drückte mich gegen ihren warmen Körper. Meine Zunge öffnete ihre Lippen mit einer Leichtigkeit, die ich mir erhofft hatte, und entfachte kurz darauf einen Kampf mit der ihren. Sookie küsste temperamentvoll, gierig und wahnsinnig heiß. Meine Hand fuhr zu ihrem Kopf und drückte sie näher an meine Lippen. Ich küsste sie mit einer Leidenschaft, die ich nie zuvor empfunden hatte und von der ich hoffte, dass sie diese auch nicht kannte…und sich wünschte, mehr davon zu bekommen…

Ich kehrte ziemlich bald ins Hier und Jetzt zurück. Der Ring an ihrem Finger. Wie naiv war Sookie eigentlich?
„In guten wie in schlechten Zeiten. Zu Lieben und zu Ehren zu bla bla bla bla bis der Tod euch scheidet. Macht es dir nichts aus, dass du die einzige bist, die sterben wird?“ Hatte sie sich darüber überhaupt Gedanken gemacht?
„Darüber werde ich nicht mit dir reden.“ Dann eben nicht.
„Okay. Du verbringst die Nacht lieber hier draußen, als mich herein zu bitten.“
„In einem Moment belügst du mich, im nächsten bittest du mich dir zu trauen. Du tust etwas Großzügiges und Selbstloses und darauf folgt gleich etwas Widerliches oder sehr gefühlloses.“ Dieses Wechselbad gefiel ihr doch, oder täuschte ich mich? Mein Kopf drehte sich zum Fenster. Wir waren nicht allein. Jemand war in ihrem Haus. Ich schnellte auf Sookie zu und beförderte sie gegen die Wand.
„Bitte mich herein!“
„Du kannst dir nicht gewaltsam Zutritt verschaffen.“ Ich ließ meine Fangzähne blitzen.
„Bitte mich herein, sofort!“ Fauchte ich nun.
„Mr. Northman kommen Sie bitte in mein Haus.“ Geht doch!

Ich denke gerade angestrengt darübber nach, wie alt wohl mein Alter-Ego in Bezug auf schwedische Männer ist.. *grübelt*

Toll gemacht, Mädels...

Guten Morgen Mädels, ich kann wie immer nur sagen, dass habt ihr TOLL gemacht *heftignicke*!!!!!!!!

Cerid: Beim Lesen der Gedankengänge, fragte ich mich, was ich wohl lieber wäre ... 17 oder 29 ... ich glaube, bei mir würden einfach die Sicherungen rausspringen und Beide ineinander verschmelzen *gg .... einfach genial beschrieben!!!!!
Lucine: Als ich den OS las, und die Szene im Kopf sich nochmal wiederspiegelte, dachte ich mir so .... "Jep, ... Ja genauso habe ich immer wieder empfunden, als ich zum 'zigsten Male diese Szene sah." Genial!!!
Anju: Tolles Klavierstück ... passt zu der Szene ... haste fein gemacht!!! Wo du nur die Songs ausgräbst ... *grübel*
Und ihr zwei Fanartbastler: Die schauen wirklich g**l aus!!!!!!!

Ich bin wie immer hin und weg von eurer Arbeit *ganz dolle Beifall klatsch*

Cerid bei deinen Reviews muß ich immer herzlichst schmunzeln und gerade bei dieser bin ich wohl eher auf der Seite deines 17 jährigen Alter Egos

Aber Ihr macht das alle so toll... ich bin echt neidisch

*mich tief vor euch verbeugt und meinen imaginären Hut zieh*

Ohne Worte...

Cerid:

Anju:

Luci:

alle: